Hannoveraner Züchter mit Leidenschaft (v.l.): Doug und Louise Leatherdale, Susanne und Jens Meyer. Foto: Beelitz
Mit dem Motto „Zuchterfolg ist die Summe richtiger Entscheidungen“ setzte das Ehepaar Susanne und Jens Meyer auf ihrer Hengststation in Dorum in den letzten zwei Jahrzehnten Maßstäbe in Zucht und Sport mit Hannoveraner Privathengsten. Klangvolle Hengstnamen wie His Highness, Damsey und Cashman lassen Zuchtexperten sofort aufhorchen. Gepflegt werden auf dem Traditionsbetrieb mit den Standbeinen Ausbildung, Hengststation und Aufzucht/ Verkauf aber vor allem die alten hannoverschen Stutenstämme.
„Wir achten sehr auf die Mutterstämme der Hengste.“ betont Susanne Meyer. Die renommierte Hengststation mit international tadellosem Ruf entwickelte sich von einem 1881 rein landwirtschaftlich ausgerichteten Betrieb in den 90er Jahren zu einer Top-Adresse im Norden in Sachen und Zucht und Ausbildung. Die weitläufigen Grünlandflächen für Aufzucht und eigene Futtergewinnung sind nur wenige hundert Meter vom Meer entfernt. Die Hengststation hinter dem Deich liegt direkt am Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer. Ein ideales Klima für gesunde Pferdeaufzucht. Aktuell betreut das Ehepaar 13 Warmbluthengste (darunter elf Hannoveraner) auf der Station, drei weitere Hengste stehen ausschließlich über Tiefgefrier-Sperma zur Verfügung. Ergänzt wird der Beschälerbestand durch einen Reitpony-Hengst.
Copyright v. Monte Bellini-Espri wurde 2011 für Hannover gekört. Foto: BeelitzDie langjährige und tiefe Freundschaft der Meyers zu den amerikanischen Hannoveraner Züchtern Louise und Doug Leatherdale machte es möglich, sich exzellente Hengste für die Station zu sichern. „Wir sind sehr stolz auf das Vertrauen, dass das Ehepaar Leatherdale in uns setzt. Sie sind Besitzer von Beltano, Damsey, Fairbanks, First Dance, Hampton sowie Herzensdieb und Rob Roy. Mit ihrer Unterstützung konnten wir uns außerdem 2002 den Hannoveraner His Highness v. Hohenstein-Donnerhall als absoluten Ausnahmehengst sichern, der leider 2007 tragisch verstarb. Die Leatherdales haben in guten und schlechten Zeiten zu uns gestanden, das macht eine Freundschaft aus“, berichten die Betriebsleiter. Louise und Doug Leatherdale geben uns die Möglichkeit die Hengste individuell reifen zu lassen.
Pferdewirtschaftsmeister Jens Meyer, der bis 1988 zehn Jahre im Landgestüt Celle arbeitete, hat mit Steffen Frahm einen Ausbilder und Reiter, der mittlerweile selbst bis Grand Prix erfolgreich ist. Zur Verstärkung des Teams kam im Oktober 2012 mit Annemarie Finger ein zweiter Ausbilder bis zur Klasse S auf den Hof. „So konnten wir nun auch den Betriebszweig der Ausbildung stetig ausbauen und nehmen vor allem Nachkommen unserer Hengste von Züchtern aus der Region in Beritt.“ Auf schonende Ausbildung wird in Dorum ganz besonderen Wert gelegt.
„Der Grundstein für Erfolg in Zucht und Sport ist ein Zusammenspiel vieler Faktoren und endet nicht bei der gezielten Anpaarung“, ist sich das Ehepaar einig. „Wir möchten typvolle, charakterstarke und gesunde Pferde mit herausragendem Bewegungspotenzial, äußerst vermögendem Springen und höchster Rittigkeit züchten, die für den Einsatz unter dem Sport- oder ambitionierten Freizeitreiter bestens geeignet sind. Ohne gesunde Aufzucht und schonend-reelle Ausbildung funktioniert das aber nicht.“ Etwa acht bis zehn Jungpferde pro Jahrgang, davon die Hälfte eigene Zuchtprodukte, wachsen auf dem Dorumer Betrieb zu jungen Reitpferden heran.
Die Erfolge aller Pferde aus der Zucht, Aufzucht und Ausbildung der Hengststation Jens Meyer aufzuzählen würde an dieser Stelle den Rahmen sprengen. Stellvertretend genannt seien der Hannoveraner Springchampion Grömitz, der bis zu Weltcup-Springen erfolgreiche und noch im Deckeinsatz stehende Hengst Cashman v. Contender-Argentan (24) sowie das Olympia-Vielseitigkeitspferd Little McMuffin (Nele Hagener). Aus den auf der Station sehr gepflegten hannoverschen Stutenstämmen gingen der gekörte Vielseitigkeitshengst Newcomer (Andreas Dibowski) sowie die Beschäler Damnatz I (Körungssieger) und Damnatz II hervor.
Hampton v. His Highness-Rotspon (9) gilt auf der Hengststation Jens Meyer als Thronfolger seines erfolgreichen Vaters. Foto: BeelitzHis Highness war 2002 der alles überragende und viel umjubelte Siegerhengst der Hannoveraner Körung in Verden. Dem schwarzen Überflieger mit feinsten Trakehner- und Hannoveraner Blutlinien im Pedigree war nur eine kurze Hengstkarriere vergönnt, in der er aber Maßstäbe gesetzt hat. Doch sein Vermächtnis lebt weiter in bisher 17 gekörten Söhnen, 42 Staatsprämienstuten und über 401 registrierten Turnierpferden, von denen die ältesten 2011 bereits in S-Dressuren erfolgreich waren. Vor allem hervorragende Rittigkeit und den herausragenden Charakter gab er an seine Nachkommen weiter. Nun setzen die Meyers auf seine vielversprechenden Söhne Hampton v. His Highness-Rotspon (9)und Hendrix v. His Highness-Regazzoni (9).
Damsey v. Dressage-Royal-Ritual (11) startet mit Steffen Frahm auf Grand-Prix-Niveau. Foto: Beelitz Zum erfolgreichen Hengstlot in Dorum zählt auch der elfjährige Hannoveraner Damsey v. Dressage Royal-Ritual, der 2005 zum Prämienhengst der Hannoveraner Sattelkörung avancierte.
2012 zählte er zu den Top-Ein-Prozent der Deutschen Dressurvererber und machte sportlich mit drei Grand-Prix-Siegen auf sich aufmerksam. Aktuell ist Damsey mit Steffen Frahm im Landeskader Dressur des Pferdesportverbandes Hannover vertreten. Weitere Hannoveraner Privathengste auf der Hengststation Jens Meyer sind: Beltano v. Belissimo M-Hohenstein (4), Deveraux v. Depardieu-Donnerhall (6), First Dance v. Florestan I-Donnerhall (9), Funtime v. Ampere-Sandrot Hit (3), Lord Laurie v. FS Lord Loxley-Lauries Crusador xx (7) sowie Rob Roy v. Rubin Royal-Glorieux (9). Für 2013 lautet eines der sportlichen Ziele von Jens und Susanne Meyer, die jungen S-Dressur erfolgreichen Hengste weiter zu fördern und sie vielleicht dieses Jahr zum Nürnberger Burgpokal zu qualifizieren sowie Damsey weiter im Grand Prix-Sport zu etablieren.