Mit Hoffnung & Zuversicht

Nicht nur in sportlicher Hinsicht war 2021 ein turbulentes Jahr für uns Pferdemenschen. Coronabedingt musste die traditionelle und beliebte PB-Schau ausfallen und konnte auch nicht 2022 stattfinden. Alljährlich schickten renommierte Hengststationen ihr züchterisches Tafelsilber in die Verdener und einen Tag lang gehörte die Niedersachsenhalle den Privatbeschälern, um die Gunst der Pferdezüchter zu boulen. Die PB-Schau läutete die Zuchtsaison ein und die Züchter hatten die optimale Möglichkeit, die Hengste für ihre Stuten auszusuchen. Oft waren mehr als 50 Vererber am Start. An diese Tradition können wir hoffnungsvoll in 2023 wieder anknüpfen.

Dennoch konnten im vergangenen Jahr zahlreiche Privatbeschäler ihre goldenen Visitenkarten abgeben. Viele Stationen feierten großartige Erfolge mit ihren Hengsten und Nachzuchten bei nationalen und internationalen Championaten. PB-Hengste glänzten in Reit- und Dressurvierecken sowie auf Spring- und Vielseitigkeitsplätzen. Die Bundeschampionate in Warendorf, die Weltmeisterschaften der jungen Dressurpferde, die Hannoveraner Championate sowie die Hannoveraner Springpferde-Master in Verden waren dabei züchterische Highlights, bei denen sich die hannoverschen PB-Hengste mal wieder von der besten Seiten zeigten.

 

 

Bundeschampioness aus dem Hause Pape
Den Sieg bei den fünfjährigen Dressurpferden in Warendorf und somit gefeierte Bundeschampioness 2021 wurde die Hannoveraner Stute Boa Vista aus dem Hause der Hengststation Pape. Die FN fasst die Qualifikationsprüfung sowie das Finale wie folgt zusammen: „In der Qualifikation zeigte die Hannoveranerin Boa Vista v. Bon Coeur-Scolari eine grundsolide Prüfung, in der ihre Reiterin Greta Heemsoth die Qualitäten der Stute gut zur Geltung bringen konnte. Mit der Gesamtwertnote von 8,2 hatte sie sich zwar locker fürs Finale qualifiziert, aber ihren Sieg hätte wohl niemand prognostiziert, vermutlich nicht einmal ihr Züchter und Besitzer Ingo Pape. In der entscheidenden Prüfung wuchs die schöne Fuchsstute gemeinsam mit ihrer Reiterin regelrecht über sich hinaus. Einen solch dynamischen, elastischen und leichtfüßig-eleganten Trab mit so viel Schub aus der Hinterhand sieht man nur selten. Auch die Jury war hingerissen und vergab die einzige Note 10 bei den diesjährigen Dressurpferde-Championaten. Dr. Dietrich Plewa, der die Richterentscheidungen fürs Publikum kommentierte, geriet ebenso ins Schwärmen: „Die Souveränität der Stute ist ergreifend.“ Auch Boa Vistas Galopp überzeugte die Richter (9,0). Für die Durchlässigkeit und den Gesamteindruck gab es jeweils die 9,5. Plewa: „Sie ist der Inbegriff der Losgelassenheit.“ Wollte man überhaupt etwas an der Fuchsstute kritisieren, dann wäre es der nicht so sehr ergiebige Schritt, der „nur“ mit 8,0 bewertet wurde. Im Gesamtergebnis brachte es die Hannoveranerin auf 9,2.“

 

Silber für Ibiza Dream
Bei den vierjährigen Hengsten holte der Hengst Ibiza Dream von der Pferdezucht Axel Windeler die Silbermedaille. Die FN schrieb folgendes dazu: „Dank der hochkarätig besetzten Prüfung blieb das Finale bis zum Schluss spannend. Letztes Pferd auf der Liste war der Hannoveraner Ibiza Dream (v. Asgard’s Ibiza), einer der wenigen Wiederholer vom Dreijährigen-Championat des Vorjahres. In diesem Jahr saß Sina Aringer (Warendorf) im Sattel des Fuchshengstes mit der auffälligen Vorhandmechanik im Galopp, von der sich die Zuschauer sogar zu einem Szenenapplaus hinreißen ließen. „Ein Galopp, der seinesgleichen sucht, wobei der Dreitakt aber stets erhalten blieb“, sagte Gerd Sickinger. Auch in puncto Rittigkeit ließ der Hengst laut Richterurteil kaum Wünsche offen, so dass er auch dafür mit der Höchstnote 10 belohnt wurde. Zusammen mit je einer 9,0 für Trab und Schritt sowie einer 9,5 für Typ und Exterieur kam Ibiza Dream auf eine Endnote von 9,5. Mit seinem zweiten Platz tritt der Hengst in die Hufspuren seiner Mutter Diamond Lady (v. Dimaggio - Benetton Dream), die selbst Vize-Bundeschampionesse, Hannoveraner Championesse und Schausiegerin war.“

 

Finalist bei den Weltmeisterschaften der jungen Dressurpferde
Der Hannoveraner Damaschino v. Danone-Fidertanz vom Klosterhof Medingen mit Hannah Laser im Sattel vertrat die Hannoverschen Farben bei den Weltmeisterschaften der fünfjährigen Dressurpferde. Der Dunkelfuchs, der sein Talent schon dreijährig demonstrierte, als er Reitpferde-Bundeschampion wurde, überzeugte bereits in der Qualifikationsprüfung mit 9,2 im Trab, 9 im Schritt, 9,5 im Galopp, 9 in der Durchlässigkeit und 9,5 für die Perspektive. Im Finale mit einer glatten 10 für den aktiven, elastischen und im guten Rahmen vorgestellten Trab belohnt. Gesamtnote 9,1 und Platz vier.

 

Die Turnier- und Zuchtsaison 2022 ist bereits voll im Gange. Die ersten Outdoor-Events sind ausgeschrieben und die Hengststationen bereiten ihre Jung-Hengste auf die ersten Turnierstarts vor. Wir wünschen allen Hengsthaltern- und Stationen viel Erfolg für die Turnier- und Decksaison 2022!