Schau der Superlative:

Privathengste begeistern in Verden

 

hengstschau2013 2Springpferdedemonstration in der Niedersachsenhalle.Verden (hannoveraner-pb). Volles Haus in der Niedersachsenhalle: Auf der 23. Schau Hannoveraner Privathengste präsentierten sich am 2. Februar erstklassig heraus- gebrachte Vererber renommierter Privathengststationen zur beginnenden Decksaison. Der bewährte Mix aus hoch- karätigem Fachseminar zum Auftakt, dem beliebten Stallgassenklönschnack sowie einer stilvoll zelebrierten Hengstschau stieß beim Publikum auf große Resonanz.

Zu den Höhepunkten zählten der Auftritt von Hengstlegende De Niro sowie die Präsentation der jahrgangsbesten vierjährigen Hannoveraner Hengste mit absolvierter Hengstleistungsprüfung.

 

Vorfreude ist bekanntlich die schönste Freude. Und die steigerte sich bei den Besuchern der diesjährigen Privathengstschau in Verden im Laufe des Nachmittags stetig, bevor um 17 Uhr die ersten Top-Vererber die Bühne live betraten. Dafür sorgte der ehemalige Bundestrainer Jonny Hilberath, der im Vorfeld mit Co-Moderator Bernd Hickert vor über 100 Teilnehmern im Forum der Niedersachsenhalle referierte. Thema des Fachseminars, das der veranstaltende Verein Hannoveraner Privathengsthalter initiiert hatte, waren die „Veranlagungskriterien für das Grand-Prix-Dressurpferd in Theorie und Praxis“. Nach dem Motto „Vererber hautnah erleben“ herrschte beim längst zum Kult gewordenen Stallgassenklönschnack zwei Stunden vor der Schau reges Treiben vor den Boxen der Privathengste.

Weltmeyer- und Stakkatopreis vergeben

Jonny Hilberath und Bernd Hickert im Gespräch.Jonny Hilberath und Bernd Hickert im Gespräch.Die Parcoursspezialisten aus dem Hannoveraner Springpferdeprogramm standen dieses Jahr mit drei Springblöcken besonders im Fokus der Hengstschau und sorgten mit überdurchschnittlichem Vermögen für Raunen auf den Rängen. Bereichert wurde die Hengstschau traditionell auch durch Gasthengste anderer Zuchtgebiete, die auf Privathengststationen im Deckeinsatz stehen. 



Zum zweiten Mal ehrte der Hannoveraner Verband anlässlich der Privathengstschau die besten jungen Hengste, die im vergangenen Jahr dreijährig ihre Hengstleistungsprüfung mit hervorragendem Ergebnis abgelegt haben. Benannt sind die Auszeichnungen nach Hannovers Stempelhengsten Weltmeyer (Dressur) und Stakkato (Springen). Nun vierjährig zeigte sich das Lot der Springhengste vor großem Publikum in exzellenter Manier. Mit dem Stakkato-Preis ausgezeichnet wurden Statinus v. Stakkato (Hengststation Beckmann) und Prämienhengst Viscount v. Valentino (Landgestüt Celle). Der Weltmeyer-Preis ging an Dancing World v. Dancier (Gestüt Famos).

Möhren für De Niro

De Niro v. Donnerhall-Akzent IIGefeiert wurde in Verden auch der zur Zeit beste Dressurpferde-Verber der Welt, De Niro v. Donnerhall (Klosterhof Medingen). Er führt souverän die Rangliste der World Breeding Federation for Sport Horses an. Am prall gefüllten Präsentkorb mit Möhren, den der Geschäftsführer des Vereins der Hannoveraner Privathengsthalter, Burchard Schröder, Besitzer Burkhard Wahler überreichte, hatte De Niro eher weniger Interesse. Er zeigt sich knackig und stolz erhobenen Hauptes im Rampenlicht. Viele hochtalentierte Newcomer im Viereck sowie bewährte und im Dressursport erfolgreiche Deckhengste glänzten in abwechslungsreichen Schaubildern bis zur Klasse S und vertraten dabei bewährte Leistungslinien mit Q-Blut wie Quasar de Charry v. Quaterback (Hengststation Pape), G-Blut wie Goldfever II v. Grosso Z (Hof Bramlage) und D-Blut wie Deveraux v. Depardieu (Hengststation Jens Meyer).

Hilberath kommentiert Praxisteil

Jonny Hilberath kommentierte die Auftritte dreier Privatbeschäler unterschiedlichsten Alters und Leistungsniveaus im Hinblick auf die Veranlagungskriterien eines zukünftigen Grand-Prix-Pferdes kurzweilig und traf genau den richtigen Ton bei den Zuschauern. „Diese drei Hengste bringen neben der so wichtigen Leistungsbereitschaft und dem Feinnerv auch die Stabilität im Fundament und im Rücken sowie die Schnellkraft und Elastizität im Hinterbein mit, um im Viereck die nötigen Punkte zu holen“, erklärte der ehemalige Bundestrainer Dressur. Und immer, wenn im Publikum die Stimmung schon am Siedepunkt schien, enterten weitere Spitzenhengste die Halle, um „noch einen draufzusetzen“ (O-Ton Zuschauer). Dafür braucht nicht nur eine Top-Organisation, sondern auch viel Fingerspitzengefühl in der Regie des dreieinhalbstündigen Hengst-Marathons. „Unser Antrieb ist es, den Zuschauern die beste Hengstschau, die es gibt zu präsentieren und uns jedes Jahr noch weiter zu verbessern“, so Norbert Bramlage, Vorsitzender des veranstaltenden Vereins. Für den fulminanten Schlusspunkt, der die Besucher mit diesem gewissen Gänsehautfaktor auf die Heimfahrt geleitet, sorgte der elfjährige Damsey v. Dressage Royal (Hengststation Jens Meyer) mit Steffen Frahm im Sattel. Das Paar unterstrich eindrucksvoll seine großen Ambitionen im Grand-Prix-Sport.

→ Fotos Hengstschau 2013